Ich bin Kazimieras Būga (1879 – 1924)
- „Ich habe das Licht der Welt am 25. Oktober (dem altem Kalender nach) 1879 in Pažiegė (Pfarrgemeinde Dusetos, Kreis Zarasai) erblickt“.
Als ich schon im Sterbebett lag, meine größte Angst war, dass die Kisten mit den Kärtchen von dem „Wörterbuch der litauischen Sprache“, die ich bereits angefangen hatte, nicht verloren gehen: „Die Kisten gehören nicht dem Būga, sondern es ist das Eigentum des litauischen Volkes“,- so habe ich am 7. Oktober 1924 zu meiner Frau geschrieben.
- Ihr habt mir ein Ehrentitel – „ Der Große Sprachwissenschaftler Litauens“ gegeben. Habt auch immer betohnt, dass ich – der erste Litauer und ein Profi der historisch- vergleichenden Sprachwissenschaft bin.
Kostas Korsakas hat schon einmal gesagt : „ Pažiegė und Dusetos ist ein Mekka – das heilige Ort für alle, die litauische Sprache schätzen, für alle, die hierher kommen sich vor einer großer und edelmütiger Person zu bücken, <…>. Immerhin war Kazimieras Būga der erste litauische Sprachwissenschaftler und ein Profi, der die Sprachwissenschaft der litauischen Sprache auf die hohe wissenschaftliche Ebene gestellt hat, und die in die internationale Wissenschaftsarena ausgeführt hat.“
Skirmantas Valentas erinnerte uns daran, dass „Algirdas Sabaliauskas alle Sprachwissenschftler dieser Epoche in zwei Gruppen teilt – in der erste Gruppe sind die Angehörigen einer anderen Volksgemeinschaft, die die Richtungen und Methoden der Sprachwissenschaft sehr gut beherrscht hatten, aber litauische Sprache nur mittelmäßig kannten. Die zweite Gruppe bestand aus litauischen Enthusiasten, deren lingvistische Ausbildung nicht ausreichend war. K.Būga hatte alles: er war der erster Litauer und ein Profi der historisch- vergleichenden Sprachwissenschaft, der die Sprachwissenschaft der litauischen Sprache auf den Weg von Franc Bopo, Rasmus Kristian Rasko, August Schleicher und der Leipziger lingvisticher Schule brachte.“
- Ich freue mich sehr, wenn man bei meinen größten Verdienste für die Heimat und den Welt, für ihre Sprache und Sprachwissenschaft sagt, dass ich der Begründer des zwanzigbändiges Wörterbuches der litauischen Sprache bin.
„ Das Material über die Mundarten für das Wörterbuch habe ich von meinen Freunden gesammelt. Schon im Juni 1902 hatte ich ganz dicke Hefte für das Wörterbuch vollgeschrieben, den Stoff von denen habe ich im Sommer in ein großes Buch nach dem ABC zusammen getragen. <…> Im selbem Jahr beginne ich den Stoff für das Wörterbuch nicht in die Hefte , sondern auf die Kärtchen aufzuschreiben.“ Also, im Jahr 1902 habe ich die Epopöe „Das Wörterbuch der litauischen Sprache“ angefangen, und den Stoff vom Wörterbuch auf die Kärtchen aufzuschreiben. Mit der Hilfe der Mithelfer, bis im Jahr 1924 (bis zu meinem Tod) habe ich etwa 617 Tausend (17 Puds, das sind fast 280 Kilo) „Wörterbögen“ (so habe ich manchmal die Kärtchen genannt) zusammengebracht. Könnt ihr das vorstellen, dass der Schreiben des Wörterbuches hat genau ein Jahrhundert gedauert! – im Jahr 2002 erschien der letzter Band – und an der Vorbereitungen allen 20 Bänder, haben einige Generationen der Wissenschaftler teilgenommen, insgesamt über 70 Lingvisten. Auf dem Einband des ersten Heftes (und anderswo) stand immer drauf, von mir aufgeschrieben, „ Dass ein guter und vollendeter Wörterbuch nicht von einer Person verfasst werden kann. Für die Arbeit braucht man Mithelfer zu haben. Je mehr gute und ergebene Mithelfer für die Arbeit hast, desto reicher und vollendeter der Wörterbuch herauskommt.“
Ihr könnt selbst die Entscheidung treffen, ob man so sagen kann, dass ich ein Romantiker der Sprachwissenschaft bin, dass ich einer Art Tesaurus – „den Hort der Wörter“ zu schaffen aufgenomen habe. Das habe ich mit der Absicht gemacht, alle Wörter der litauischen Sprache zu registrieren (nicht nur die Gattungsnamen, sondern auch die Eigennamen – das heißt die Orts- und Personennamen) und sogar die Herkunft der Wörter zu erschließen – die in dem historischen, sozialen, geographischen und literarischen Kontext zu zeigen. Der Verfasser von meiner dreibändiger Anthologie Zigmas Zinkevičius (1958 – 1962) hatte Recht : „Der Wörterbuch vom Būga ist nicht nur ein Bedeutungswörterbuch, sondern gleichzeitig ein historisch – etymologischer Wörterbuch.“ Und ich errinere mich immer daran, das „ Das der Wörterbuch jeder Sprache sollte ein Spiegel sein, in dem das ganzes Gesicht des Volkes zu sehen ist“.
- Da braucht man gar nicht zu wundern, dass ich der erste litauische Sprachwissenschaftler und Profi geworden bin und gleichzeitig habe ich auch die ersten Schritte in mehreren Fachgebieten der Forschung der litauischen Sprache gemacht. In meinen wissenschaftlichen Werken sind fast alle Wissenschaftszweigen der litauischen Sprache analysiert. Das Interessanteste daran ist, dass ich sogar als Begründer der Forschungen der litauischen historischen Poesie gehaltet bin; zeigt mir, bitte, die ausführliche Forschungsergebnisse!
- Für mich hat es auch geklappt die litauischen Namen wiederaufzubauen, die in historischen Quellen in andere Sprachen aufgeschrieben waren.
Also, berechtigterweise bin ich als Begründer der litauischen Onomastik gehaltet. Nämlich ich habe für die alten Personennamen ein neues Leben gegeben. In erster Linie steht mein Studium „Über die litauischen Personennamen“. In dem Studium wurden die litauischen Formen der Namen der Fürsten festgestellt (die Namen der Fürsten des Großfürstentums Litauen, die in historischen Quellen waren auf deutsch, latein, russisch oder polnisch und auf verschiedenen Art und Weisen aufgeschrieben: Jogaila wurde auch Jogailis, Jagėla, Jėgaila, Jogėlis; Algirdas – Algerdas, Algertas, Algirtas; Kęstutis – Keistutis, Kinstutis und die andere Namen). Die von mir wiederaufgebaute Namen der Fürsten wie Mindaugas, Vaišvilkas, Treniota, Traidenis, Vytenis, Jogaila, Lengvenis, Vytautas, Švitrigaila sind fest in unserer Geschichte und schöngeistiger Literatur Wurzel gefasst. Vielleicht auch Du, mein Zuhörer oder lieber Leser, trägst auch einen von denen Namen? Und wieviele Bekannte mit solchen Namen hast? Grüße an die alle…
- Es war wirklich sehr bedeutungsvoll, dass ich die Urheimat und den Wohnsitz des Stammes Aisti (aisčiai) (oder nennt ihr immer öfter Balten?) entdeckt habe.
„Die Forschungen der Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass die Sprache die beste Quelle um die Geschichte zu entdecken, ist. Die muss man nur richtig nutzen können“. „Wo und welches Volk in Altertum gewohnt hat, das kann uns die Erde sagen: muss man die nur Fragen können und ihre Antworte verstehen“ – die Wörter, die von mir gesagt wurden, schildern das Wesentliche meinen Forschungen am besten. „Das Studium meiner Litauen und anderen Orten wie Lettland, Preußen und Guden (so nennt man Weissrußen bei uns) hat mich zu folgenden Entschlüsse gebracht: 1)Es gibt Zeichen, dass die Voreltern der Litauer und Letten, haben bis zu VI Jhr. auf der heutiger Teritorium der Weissrußen gelebt (bei Minsk, Mogiliov, Gouvernement von Smolensk) nördlich von Pripet, den Beresin, Nemunas und den Oberlauf von Dniepr entlang, 2) Da wo heutzutage das Teritorium von Lettland liegt und bevor da die Letten eingesiedelt sind, wohnten die Finnen (die Voreltern von Liven und Essten), 3) Vor der Einsiedelung der Litauer in den Gegenden von Utena, Dusetos, Salakas, Kupiškis und Biržai hat der Stamm Sėliai, in der heutiger Gegend von Linkuva, Joniškis, Žagarė –Žiemgaliai, in der Gegend von Telšiai, Rietavas, Skuodas und Klaipėda- Kuršiai und auf dem Teritorium von Suvalken- die Stämme von Jotvingiai oder (Sūdai) Sudūviai gewohnt.“
Also aus meinen Ethnonymischen Werken habe ich solche Schlussfolgerungen gezogen: die Suche der Urheimet der Letten und Litauer, sollte man nördlich von Pripete (an deren nördlichen Nebenflüssen entlang) anfangen zu suchen , den Oberlauf von Beresin und Dniepr entlang fast bis zum Mittelfluss von Sožė in der Gouvernement von Smolensk; die Litauer haben erst hach den Sėliai und Letten das heutige Teritorium bezogen. Die russischen Sprachwissenschaftler V.Toporov und O.Trubatschow haben auf dem Flussbecken vom Dniepr viele für mich noch unbekannten Ortsnamen der baltischen Abstammung gefunden und haben festgestellt, dass die Balten auf der größerer Fläche da gewohnt hatten als ich mir dachte.
- Oh, wie habe ich die „verhunzer der Sprache“ belehrt! – Auf dieser Weise habe ich viele litauische Wörter gerettet, die schon als Fremdwörter bekanntgegeben waren.
Schon von früher verbreiteter Kultus der Sprachreinigung und die Bewegung gegen der Fremdwörter in der litauischen Sprache, hat im Jahr 1920 angefangen zu degenerieren. Die maßlosen Sprachreiniger (die extremen Puristen) habe ich als „verhunzer der Sprache“ genannt, deswegen mochte ich auch keine ausgedachten Neubildungen der Wörter, die nichtwissende Amateure der Sprache, die sich zu einer großangelegter Werbeaktion der Sprachreinigung neigten, immer neu „erfunden“ hatten. Habe immer bekanntgegeben, dass „Ein solcher Verringern der Sprachreichtums, kann uns verhunzen und zur Verarmung führen“.
Ich habe solche alten und jetzt schon für jeden gewöhnlichen Wörter wie : atspėti (verraten), boba (umgangssprachlich die Frau), riba (die Grenze), keliauninkas (der Reisende), kūdikis ( das Wickelkind), labas (hallo), liaudis (das Volk), marios (das Meer), nieku būdu (keinesfalls), pirmenybė ( der Vorzug), pragyventi (überleben), priepuolis ( der Anfall), riba (die Grenze), sarmata (die Schande), skriauda (das Unrecht), stebėtinas (bewundernswert), tik ką (erst), užgaida (das Gelüst), užmušti (erschlagen), užsigeisti (Lust haben), užtekti (ausreichen), vilna (die Wolle), krėslas (der Sessel) und viele anderen, die man aus der Sprache verjagen vorhatte, gerettet. Die Wahrheit ist schon seit langem bekannt, dass die ähnlich klingenden Wörter, nicht unbedingt geliehen sind, sondern auch aus dem Altertum geerbt sein können. Und das zu unterscheiden und zu erklären kann nur ein Spezialist der Sprache, der das Gesetz der Entwicklung der Laute studiert hat.
In meinem Studium „ Die Herkunft des Suffixes –ūnas und des Doppellautes –uo“ habe ich die litauische Abstammung des Suffixes – ūnas bewiesen, und dadurch viele für alle gut bekannte litauische Wörter und Nachnamen beschützt, wie zum Beispiel, atėjūnas (der Einwanderer), bastūnas (der Landstreicher), bėgūnas (der Läufer), didžiūnas (der Würdenträger), pagyrūnas (der Prahler), pirmūnas (der Bestarbeiter), seniūnas (der Schulze) und die Nachnamen Braziūnas, Žebriūnas, Motiejūnas, Valančiūnas und viele anderen. Meine Lieben, schicken Sie, bitte ein Kuss von mir an allen –ūnams und an alle –ūnienėm und –ūnaitė.
- Das Gott sieht es, sehen Sie auch, dass ich für die Arbeit „Das Wörterbuch und das Wissenschaft habe mich geopfert“; und wie groß mein Beitrag zu Baltistik, Ethnonimik, historischer Phonethik und Morphologie, Dialektologie und Mythologie der Aisten, die Normen der litauischen Gesamtsprache und selbstverständlich, zu der litauischen Lexikologie und Lexigraphie ist, können nur meine Kumpel Sprachwissenschaftler erklären und bestätigen.
An das Wörterbuch und Wissenschaft habe mich geopfert,
Bescheiden und fleißig, und die Wahrheit bewahrend.
Bleibst du für immer hell und lebhaft in dem Heimatland <…>
So lieben wir dich und schätzen wie einen größten Schatz
(Vytautas Strioga)
An dem blauen Žiegas
An der verstreuter Stube
Hat man die Heimatsprache
Dir ins Herz geschrieben.
In der Sintflut der Wörter
Ist das Leben schnell ausgegangen,
Da sehen wir Dich
Unsterblich und hübsch
(Vytautas Strioga)
Das Memorialmuseum von Kazimieras Būga in Pažiegė ist für die Besucher von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ruhetage – Montag und Dienstag. Die Nummer für die Bestellung der Edukationsprogramm +37061025972.
Die Adresse: Das Dorf Pažiegė13, Dorfschaft Dusetos, Gemeinde Zarasai, LT-32310; GPS: 55.741527, 25.761199
Tel. +370 672 73406 Laima Giparienė, Die Museumskundlerin, Tel. +370 610 25972 Rytis Pivoriūnas, Der Museumskundler (Manager für kulturelle Aktivitäten)
In der Austellungsraum des Mamorialmuseums von Kazimieras Būga (K. Būgos Str. 31A, Das Gebäude der Dorfschaft Dusetos, II Etage) Sind Sie herzlich an Werktagen von 10.00 bis 16.00 Uhr eingeladen.
E- mail: rytispivoriunas@gmail.com
Die Webseite: http://www.buga.zarasumuziejus.lt
Ausführliche Biographie von K.Būga finden Sie unter: http://www.buga.zarasumuziejus.lt/kazimieras-buga/biografija
Das wissenschafliche Erbe (Bibliographie) von K.Būga finden Sie unter:http://www.buga.zarasumuziejus.lt/kazimieras-buga/bibliografija
Die Links im Internet: http://www.buga.zarasumuziejus.lt/kazimieras-buga/nuorodos-internete
Die Gedenkzeichen von K:Būga: http://www.buga.zarasumuziejus.lt/kazimieras-buga/iamzinimas-ir-nuorodos
Über das Museum: http://www.buga.zarasumuziejus.lt/apie-muzieju